Freitag, 24. April 2015

Indigo-Färben - ganz einfach

Habe hier mal die ganz einfache Variante der Färbung mit Indigo probiert. Man braucht vorher keine aufwendige Küpe anzusetzen, kein ekliges Ammoniak oder so.... einfacher geht es nicht und es hat super geklappt.

Alles was man dazu braucht, sieht man hier auf dem Bild:


Wolle vorher kurz nass machen.
Ich habe für den ersten Zug 10 Liter heißes Wasser (55 - 60 Grad) in den Färbetopf gefüllt. 
Da rein 20 g Indigo eingerührt. Das sollte für mindest. 1,5 kg Wolle ausreichend sein. 
Dann kommen 40 g vom Entfärber dazu und noch 1,5 EL Waschsoda.
Der Test mit dem Indikatorpapier sollte dunkelblau, also basisch sein.
Nun noch 60 g Salz dazu (3 EL).

Alles schön vorsichtig verrühren. Nicht so viel Sauerstoff einrühren.



Man sieht hier deutlich diese "Blume" auf der Küpe. Ein Zeichen dafür, dass es los gehen kann.
Also Wolle rein und darauf achten, dass die Temperatur immer so zwischen 55 und 60 Grad bleibt. Wolle immer so ca. 30 Minuten im Farbbad lassen. Gut ist sie immer mal unter zu stupsen oder gleich was drauf stellen, damit sie schön unten bleibt. Deckel drauf.



Nun nach 30 Minuten kommt der große Augenblick. Wolle vorsichtig rausnehmen und auch gleich immer schön über dem Topf vorsichtig ausdrücken.
Sowie die Wolle mit Sauerstoff in Berührung kommt, verblaut sie...




Nun noch schön auslüften... ein wunderschönes dunkles jeansblau...



Und gleich den nächsten Schwung rein. Zuvor hatte ich noch mal kurz mit dem Teststreifen geprüft, alles ok. Habe nur noch mal Salz für den nächsten Zug rein gemacht (ca. pro 100 g Wolle 1 EL).



Der 2. Zug waren wieder 300 g Wolle und es gab nochmal fast das gleiche dunkle Blau.


Hier ist schon der 3. Zug, diesmal 400 g Wolle gesponnenes Milchschaf. Das Blau ist nur wenig heller. Bei dem 3. Zug hatte ich vorher nochmal einen EL Soda dazu gegeben.



4. Zug 200 g Wolle, nun kam ein wunderschönes "ausgewaschenes-jeansblau" zum Vorschein.
Das gefällt mir besonders gut.


Und hier noch als 5. Versuch eine kleine Umfärbung. Die obere gesponnene Wolle war vorher weiß/rosa und der untere Strang gelb/weiß/rötlich.


Und hier nochmal die ganze Ausbeute schön gewickelt und verzopft :)
Vorher natürlich schön gespült und dem letzten Spülbad etwas Essig zugegeben.
Also ich kann nur sagen - einfacher geht es nicht - !!!


6 Kommentare:

  1. Bisher mache ich mit der etwas aufwendigeren Methode "blau", deine Ergebnisse sehen aber unheimlich toll aus, wie sie da nebeneinander stehen!! Tolle Farbe, auch die hellen und Überfärbungen. Indigo kommt bei mir immer erst gegen Ende dran, wenn ich genug verschiedene Gelbtöne zusammen habe (eine Mischung aus Rosa und Gelb wäre bestimmt nicht schlecht...)
    Alles Liebe, Birgit

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  2. Toll! Es geht also noch einfacher und ganz ohne Ammoniak aus der Flasche ...Super!
    Und blau wird es auch ... tolles blau, tolle Bilder, toller Beitrag. Danke dir fürs zeigen.
    Ute

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  3. Danke für das Rezept,
    wie lange braucht die Küpe um das erste mal färbebereit zu sein, nach dem alles im Topf ist. Meistens muss man da ja so eine Stunde warten?

    lg
    Claudia

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  4. Ich freue mich, dass es Euch gefällt und wünsche viel Spaß beim Probieren.

    @ Claudia: Ich habe nur alles so langsam nach und nach eingerührt, nur noch die Wolle nass gemacht und schon konnte es los gehen. Ich denke das hat höchstens 20 Minuten gedauert. Für mich war wie bei der Hydrosulfitküpe diese metallisch schimmernde "Blume" das Zeichen zum Start, und die hatte sich gleich gezeigt.
    LG Kerstin

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  5. Bin ich froh daß ich hier immer mal schnell nachschauen kann!

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  6. Toll Danke. Wolle nass machen heisst einfach in Wasser oder mit Beize

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